Reisebericht Nr. 36 – Vier Jahre danach

21. November 2012, 3 Kommentare

Was kann man tun, wenn man schon 100 mal in Barcelona war?

Da Nanni schon ein Jahr dort gelebt und Johan sie sechs Mal besucht hat, hatten wir die größten Sehenswürdigkeiten bereits ‚abgearbeitet‘. Das ist doch fast das Schönste bei einem Städteurlaub: Kein Sightseeing-Stress, sich einfach mal treiben lassen!

Doch auf besondere Erlebnisse wollten wir natürlich trotzdem nicht verzichten.

Momentan wohnen wir bei unserem Freund Oscar im Norden der Stadt. Dadurch haben wir die Möglichkeit, Barcelona mal von einer ganz anderen Seite kennen zu lernen. So genossen wir dieses Mal nicht den üblichen Blick über das Stadtzentrum vom Parc Güell oder dem Tibidabo aus, sondern erklommen den hügeligen ‚Parc Guinardó‘. Definitiv einen Ausflug wert!

         

Außerdem können wir das Buch von Daniel Brühl ‚Ein Tag in Barcelona‘ empfehlen. Nannis Tante hatte es uns nach Slowenien geschickt, wo wir uns schon lesend auf die wunderschöne Stadt freuen konnten.

Nun – in Barcelona angekommen – half es uns eine tolle Bar im Gràcia-Viertel zu finden. ‚La pubilla‚ bereitet das Essen frisch aus den Zutaten des Marktes nebenan zu. Seeehr lecker!

    

Trotz der neuen Eindrücke in der altbekannten Stadt konnten wir die Vergangenheit nicht ruhen lassen. Natürlich kauften wir uns gestern das sagenhaft belegte Baguette bei ‚Bo de B‚.

Der kleine Laden ist nicht weit von Marcels und meiner damaligen Wohnung (im Erasmusjahr) entfernt. Daher lag das Gefühl nicht fern nach dem Bocadillo ’nach Hause‘ zu gehen. Wir liefen also die wenigen Schritte in meine alte Gasse hinein und wurden tatsächlich direkt ins Haus gelassen, weil Jugendliche im Eingang saßen. Vor der bekannten Wohnungstür im dritten Stock schlug unser Herz nicht nur wegen der Stufen schneller. Wir hatten Glück. Denn auf unser Klingeln hin öffnete eine junge Frau, der ich (Nanni) hastig erklärte, dass ich vor 4 Jahren genau in derselben Wohnung gelebt hatte. Sie bat uns herein und es fühlte sich an wie eine Zeitreise. Es sah beinahe alles so aus, wie wir es im Jahr 2008 bezogen und 2009 verlassen hatten. Humphrey Bogart hängt immer noch über unserem riesigen Küchentisch. Dieser ist mittlerweile jedoch von Macken übersät. Aber gerade das machte ihn schon immer aus.

Die zwei Englischlehrerinnen, die nun seit einem Jahr die Wohnung nutzen, bestätigten den Eindruck, dass sich nicht viel geändert habe; weder die verrückten Vermieter, noch die anstrengenden Nachbarn von der zweiten Etage. Nur das Barrio Gotico sei gefährlicher geworden.

So schlenderten wir in Erinnerungen schwelgend, aber immer auf der Hut durch unser altes Viertel und genossen den Anblick der Gässchen und Lädchen noch mehr als zuvor.

3 Antworten zu “Reisebericht Nr. 36 – Vier Jahre danach”

  1. Thao sagt:

    Ach die alte Wohnung und ein Bo de B Bocadillo muss umbedingt das Buch lesen. Ich wünsche euch eine ganz tolle Zeit in der Stadt, die meine grosse Liebe ist.

  2. Juliane sagt:

    Oh an alte Orte im Ausland wiederzukommen ist doch immer schön 🙂
    Dass sie euch reingelassen haben, find ich echt nett!
    Johannes was macht das Spanisch lernen? 😉

  3. Uli sagt:

    Also ich finde Johans Spanisch schon richtig gut.

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