Reisebericht Nr. 31 – Keine Chance als Vegetarier!

23. Oktober 2012, 2 Kommentare

Auf dem Hof in Slowenien lebten wir anderthalb Wochen vegetarisch. Unsere Gastmutter kochte so vorzuegliche Gemuese- und Pilz-Gerichte, dass wir uns fragten, warum wir ueberhaupt noch Fleisch essen sollten.

Als frisch geborene Vegetarier und Weltverbesserer reisten wir also nach Kroatien, wo wir in Opatija Freude daran fanden weiterhin vegetarisch fuer uns zu kochen. Doch hatten wir unsere Rechnung ohne Stevo, unserem letzten Gastgeber, gemacht. Denn die Tage in Donja Velešnja stellten sich als wahre „Fleisch-Kur“ heraus. Mindestens zweimal am Tag kam Fleisch auf den Tisch, das ohne Zweifel lecker zubereitet war, jedoch alle Vegetarierplaene zunichte machte.

Dennoch nahmen wir uns fest vor, in Bosnien wieder weitestgehend fleischlos zu leben. Durch Aleks‘ Mail waren wir zwar gewarnt, aber dass es so schwer werden wuerde, hatten wir uns nicht vorgestellt. Die Auswahl bosnischer Restaurants sieht naemlich folgendermassen aus:

In einem Restaurant hatten wir Glueck und bekamen das serbische Nationalgericht Cicvara, ein leckerer Brei aus Maismehl mit kraeftigem Ziegenkaese. Als wir jedoch am naechsten Tag in einem anderen Imbiss nach etwas Vegetarischem fragten, erhielten wir als Antwort nur lautes Gelaechter.

Schwierig ist auch der Versuch eine fettfreie Ernaehrung aufrecht zu erhalten. Nachdem wir an dem ersten Morgen im Kozara-Nationalpark ein Kaese-Omelett erhalten hatten, beschrieben wir am naechsten Tag der Rezeptionsdame, dass wir gerne Brot mir Kaese essen wuerden. Wir hatten allerdings nicht damit gerechnet, dass wir als Brot frittierte Teigbaellchen serviert bekaemen.

Immerhin verbrannten wir das Fett, indem wir zum Oertchen Dubica wanderten, weil uns die Rezeptionsdame angeboten hatte, in dem Garten ihrer Eltern zu zelten. Dort durften wir schliesslich sogar in ihrem alten Haus schlafen, sodass wir uns am naechsten Tag gut ausgeruht auf den Weg nach Banja Luka machten.

Banja Luka, die zweitgroesste Stadt Bosniens, ist sehr schoen am Fluss Vrbas gelegen, an dem man gut spazieren gehen kann.

Faszinierend ist die Tatsache, dass hier (wie auch in vielen anderen bosnischen Staedten) Moscheen und serbisch-orthodoxe sowie katholische Kirchen nahe nebeneinander liegen.

          

Inzwischen sind wir nach Jajce weitergereist, wo uns der Ruf des Muezzin das Gefuehl gibt in einem arabischen Staat zu Gast zu sein.

Jajce ist ein beliebtes Ausflugsziel, da die Altstadt mit ihrer Burg wunderschoen auf einem Berg gelegen ist. Unterhalb stuerzt die Pliva in einem 20m hohen Wasserfall in die Schlucht des Flusses Vrbas. Ein tolles Naturschauspiel.

          

Die Pliva ist zu einem grossen und einem kleinen See gestaut. Da Jajce durch die Vrbas-Schlucht von Bergen umgeben ist, waren wir froh dort auch nachmittags noch einige Sonnenstrahlen geniessen zu koennen.

     

Wir haben in unserem Reisetipp „Bosnien und Herzegowina“ neue Bilder hinzugefuegt.

Ausserdem haben wir eine nette Mail aus Bochum erhalten:

die welt ist doch nur ein dorf!
nichtsahnend überfliege ich mal wieder den „donnerstagsbericht“ meiner lieblingsseite auf dem balkan,
(www.kozarac.eu) um mich über meine geburtsstadt auf dem laufendem zu halten um am ende
auf euch zu stoßen die unweit meiner wahlheimat, die ihre eigene haben. 🙂
weiterhin viel spaß,
mit besten grüßen aus bochum
adis
p.s.
http://www.kozarac.eu/index.php/cetvrtak/858-etvrtak-18102012.html  !!ca mitte der seite!!

2 Antworten zu “Reisebericht Nr. 31 – Keine Chance als Vegetarier!”

  1. Gitta Wälken sagt:

    Wenn die Speisekarten mein Freund Peter, der Hobbykoch und mein Ex-Freund, sehen und lesen würde, wäre er hellauf begeistert.

    Ich bin begeistert, dass ihr doch meist mit dem Wetter so Glück habt. Bei Sonne sieht alles immer so schön aus und fühlt sich doch auch besser an.
    Hier im „Pott“ haben wir z.Zt. auch einen herrlichen sonnigen Herbst, fast Indian Summer-mäßig.

    Schickt weiterhin so schöne Fotos!

  2. Christof sagt:

    Schöner Bericht über das Leben als Vegetarier auf Reisen. An vielen Orten nicht einfach. Wir haben auf einer der gemeinsamen Etappen in den Alpen ja mal darüber gesprochen, dass ein Veganer kaum von München nach Venedig gelangen würde. Ich mag Euch und Eure Berichte aber auch, wenn Ihr ab und zu Kadaver zu Euch nehmt 😉

    Passt auf Euch auf und viele Grüße aus Frangn, Christof

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