Erfahrungsbericht Nr. 4 – Ein Abstecher zu Hause
Wir sitzen gerade im Zug, das Netbook auf den Knien und draußen wollen die wunderschönen Farben der Herbstbäume einfach nicht strahlen. Es ist grau!
Warum hatten wir uns nochmal entschlossen, nach Deutschland zurückzukehren? Schauen wir uns die letzten Bilder auf unserer Kamera an, strahlt uns das Blau des kroatischen Meeres entgegen. Ein Foto schöner als das andere und wir verstehen die Mails von Freunden und Familien, die uns beneiden. Doch irgendetwas fehlte! Beim Reisen lernt man ja bekanntlich sich selbst am besten kennen. Das wurde uns mit einem Schlag bewusst, als wir uns mehr auf unsere Lieben zu Hause freuten als auf die nächste schöne Stadt oder Bucht im Süden Europas. Die Menschen, die einen WIRKLICH gut kennen, sind nicht zu ersetzen. Wir sahen durch ihre Abwesenheit also ein, was für einen wichtigen Teil sie bei uns einnehmen.
So sehr wir uns auf die Heimkehr freuten, fürchteten wir das graue Wetter, das auch jetzt auf unsere Stimmung drückt. Glücklicherweise wurde uns der Übergang vom Ausland in die deutsche Heimat leicht gemacht. Denn das letzte Stück (von Frankfurt nach Dortmund) nahmen uns zwei Äthiopier mit. In ihrem Auto wurden wir von landestypischer Musik bedudelt, sodass wir die Heimkehr erst in Dortmund selbst realisierten.
Ein komisches Gefühl ist es schon nach fünfmonatiger Europareise durch die Straßen der ehemaligen Heimatstadt zu laufen. Wenn man auf die Erlebnisse zurückblickt, scheint es, als wären wir ein ganzes Jahr unterwegs gewesen. Doch hier in den altbekannten Straßen schrumpft die Zeit und man hat das Gefühl, als kehre man von einem zweiwöchigen Sommerurlaub zurück. Äußerlich scheint sich wenig geändert zu haben (außer vielleicht der Phönixsee). Haben wir uns überhaupt verändert? Was bringt so eine Reise mit sich? Und sind solche persönlichen Entwicklungen so nachhaltig, dass sie auch im Alltag spürbar sind?
Gespräche mit einer kroatischen Arzthelferin, einem persischen Taxifahrer und einem Ukrainer, der uns später von Dortmund nach Essen bringt, öffnen uns die Augen. Plötzlich können wir uns über ganz andere Themen unterhalten, müssen nicht auf Vorurteile oder Schulwissen zurückgreifen, können unmittelbar etwas mit dem Land, dem politischen System oder der Kultur verbinden. Ein tolles Gefühl!
Nanni, die sonst immer alles so gerne vorplant, bemerkt, wie angenehm es sein kann, einfach mal alles auf sich zukommen zu lassen. Die Art unseres Reisens lehrte uns also tatsächlich, wie wir gelassen mit Ungewissheit umgehen können.
Besonders schön war es jedoch für uns, dass sich viele Freunde sofort Zeit für uns nahmen, obwohl sie selbst alle in ihrem eigenen Alltag stecken. So einen Rückhalt zu spüren, gibt einem viel Kraft für die Weiterreise. Danke!
Na na… Gestern hatten wir aber nen netten Sonnenuntergang mit passendem Himmel und auch einige Bäume lassen sich finden die Indian Summer-mäßig strahlen können… Sicherlich weniger als anderswo, aber bitte nicht alles als grau abtun… Nur weil wir in einem (noch) gemäßigten Klima leben, müssen auch generell nicht immer alle meckern wir hätten wieder nen schlechten Sommer gehabt, nur weil nicht Sonne und 25-30 Grad für 6 Wochen am Stück war…
Und solang ihr die die Sonne oder eher die Erlebnisse im Herzen tragt, kann es überall „farbenfroh“ sein. Und in der Heimat hoffentlich sowieso. Wobei der Begriff wohl weniger mit einem Ort als mit einem Gefühl und dem Umfeld zu tun hat… Das ist bestimmt nur eine von vielen Erfahrungen die euch hat reifen lassen. Und wie ihr schon sagt, an so vielen Orten selbst gewesen zu sein, sich einen eigenen Eindruck verschafft zu haben und von persönlichen Erlebnissen berichten zu können macht euch um einiges reicher…
So… Genug zu dick aufgetragen… 😛
Gute (Lebens-)Reise weiterhin!
Hope you get this greeting!
I have followed you occationally during the last months. As you might remember, I too have been traveling a lot this autumn – both to Pakistan and Tanzania 🙂
I will never forget you – and thank you for giving me a special „erlebnis“ at my summerhouse. People are still asking me about you – and how I found that I wanted to invite you.
Wish you all good in the future!
Elisabeth
I really hope to see you again