Reisebericht Nr. 97 – Was willst du werden, wenn du groß bist?
Warum gönnt man sich die Frage eigentlich nur, wenn man noch ein Kind ist? Jeder hat doch Träume! Allerdings schwirren sie einem meist wirr im Kopf herum oder scheinen so unwahrscheinlich, dass man sich gar nicht traut, sie laut auszusprechen.
Wir hatten bereits geschrieben, dass das Wetter in unserem Pärchen-Surf-Urlaub oft nicht verlockend war. Zum Beispiel herrschte heute morgen solch eine Flaute, dass wir nicht surfen konnten.
Dadurch hatten wir genug Zeit, auf „Traumreise“ zu gehen.
Jeder von uns nahm sich ein paar Stunden, um seine eigenen Träume und Ziele niederzuschreiben. Gar nicht mal so einfach so einen Wust auf Papier zu bringen! Dann stellten wir sie uns gegenseitig vor. Wenn man darüber redet, fällt einem nochmal auf, wie unkonkret manche Ziele sind. Der nächste Schritt bedeutet daher, die Stichpunkte messbar zu machen und mit Jahresdaten zu versehen.
Das nimmt ganz schön viel Zeit in Anspruch. Doch am Ende sieht man nicht nur, dass viele Träume gar nicht so unwahrscheinlich sind. Es eröffnen sich auch einzelne Schritte, wie man die hochgesteckten Ziele tatsächlich erreichen kann. Wir bemerkten, dass wir uns oft mit Tätigkeiten beschäftigten, die wir für nötig hielten, uns aber bei den wirklichen Zielen gar nicht weiterhalfen.
Jeder kennt es: Warum drängt sich einem ausgerechnet dann die Unordnung des eigenen Heims plötzlich auf, wenn man eigentlich für eine Klausur lernen sollte? Wie können die Stunden im Internet nur so verrinnen, wenn mir ständig die Zeit fehlt, um ein Buch zu lesen? Und weshalb gebe ich mir Mühe, immer energiegeladen und lustig sein zu wollen, wenn ich selbst doch vor allem Gelassenheit lernen möchte?
Paradox, wie man sich oft verbiegt und selbst austrixt. Klar, es gibt ja auch genügend Gründe dafür. Die eigenen Ziele im Auge zu behalten, kann eine gute Motivation sein, nicht seinem ersten Impuls zu folgen.
Ich bin froh, dass wir auf dieser Reise die Zeit haben, uns mit unseren Träumen zu beschäftigen. Wie oft strampelt man sich im Alltag ab, bevor man merkt, dass man eigentlich in die falsche Richtung läuft? Hoffentlich werden wir uns auch später die Zeit dafür nehmen festzusetzen, welcher Weg für uns der beste ist. (Das ist auch ein Ziel.)
Da find ich mich gerade etwas wieder… 😛
Schöne Gedanken, auch wenn Ihr gar nicht mit Euren Träumen rausrückt 😉 Kommt meiner Lebensphilosophie schon sehr nahe, denn ich versuche mich auf wenige Dinge zu konzentrieren und die mit Passion und Überzeugung zu tun. Das passt sowohl kurzfristig (zwei oder drei toDos pro Tag anstelle einer langen Liste), mittelfristig (ein oder zwei Ziele pro Monat) und auch langfristig (eine Handvoll Dinge im Leben erreichen zu wollen, anstelle alles haben und machen müssen). All das ist meiner Meinung nach am ehesten möglich, wenn man sich mehr und mehr vom Besitz und Konsum trennt. Man gewinnt dadurch Zeit, spart Geld, muss weniger arbeiten, kann mehr leben usw. Habe mich darüber vor paar Wochen auf meinem Blog ausgelassen: http://www.einfachbewusst.de/2013/02/weniger-besitzen-mehr-leben/
Viele Grüße,
Christof