Erfahrungsbericht Nr. 2 – Reisealltag
Nachdem bei uns einige Fragen über die schlechten Dinge des Reisealltags eingegangen sind, möchten wir den 2. Erfahrungsbericht zur Beantwortung dieser Fragen nutzen. Ausserdem wollen wir an dieser Stelle noch einmal auf den ersten Erfahrungsbericht (zum Thema Gastfreundlichkeit) hinweisen, wo einige Kommentare eingegangen waren und wir vor einigen Tagen 2 längere Antworten gepostet hatten.
Natürlich schreiben wir immer nur die tollen oder lustigen Sachen, die wir erleben und stellen auch nur Bilder online, auf denen das Wetter gut oder fast gut ist. Das Wetter können wir nicht beeinflussen und es ist auch öfter mal regnerisch, nur haben wir dann meistens keine Lust Fotos zu machen (verständlich, oder ? :).
Das Wetter hat uns an einigen Tagen schon sehr zu schaffen gemacht. Doch wirkt es auf uns beruhigend, dass es anscheinend zu Hause auch nicht besser aussieht. Ausserdem geht es jetzt anscheinend bergauf.
Im Gegensatz zu kürzeren und nicht ganz so spontanen Urlauben darf man nicht vergessen, dass wir zwischendurch auch Zeit für ein wenig Planung investieren müssen. So nervt es uns teilweise, dass wir uns in einer schönen Stadt befinden, jedoch mehrere Stunden vor dem Computer sitzen, um Fährentickets (z.B. nach Tallinn) zu buchen, Leute für eine Unterkunft anzuschreiben usw. Natürlich skypen wir auch regelmässig mit unseren Familien, die alles Organisatorische zu Hause für uns regeln (Geschäftliches, Studentisches, Geldliches…). An dieser Stelle viiiielen Dank für die Mühen. Doch auch das ist besonders per Skype und teilweise schlechter Internetverbindung oft nervenaufreibend. Aber wenn man dann wieder mehrere Tage durch hübsche Gassen oder wunderschöne Sumpflandschaften wandert, ist auch das in Kauf zu nehmen.
Tja, auf die Frage, „Was vermisst ihr?“, kommt natürlich als aller erstes die Antwort: Familie und Freunde. Es macht unheimlich Spass immer wieder neue Leute kennen zu lernen und sich so von immer neuen Charakteren inspirieren zu lassen. Jedoch fehlen uns die Freunde, die einen gut kennen und denen man sich nicht erst neu vorstellen muss. Also auch nochmal danke an alle, die Kontakt mit uns halten, auf welche Art auch immer.
Um nun zu den materiellen Dingen zu kommen: Tatsächlich scheinen wir unseren Rucksack gut gepackt zu haben, denn wir haben bisher noch nichts wirklich dringend vermisst. Johan sehnte sich zwar in den ersten Nächten im Zelt nach einem Kopfkissen, doch gewöhnte er sich danach schnell, mit Hose und Pulli unterm Kopf einzuschlafen.
In Norwegen und Schweden, wo alle Leute viel wert auf ihr Äusseres zu legen scheinen, kam auch bei uns Backpackern das Gefühl auf, sich gerne einmal wieder chic zu machen, um abends nicht typisch touri-leger auszugehen. So vermissten wir es, uns mit Schminke und Gel etwas aufzustylen.
Ein Gegenstand, den wir tatsächlich nicht in den Rucksack hätten packen können, ist der Kühlschrank, den wir manchmal gern dabei hätten. Es ist doch oft sehr mühselig, jeden Tag einkaufen zu müssen, um frsichen Käse und Joghurt zu essen. Auch Obst ist Gewicht, das man nicht gerne mit sich rumschleppt, so dass ein Besuch im Laden nötig ist.
Besonders in Karlstad in Schweden hatte Johan sein Fahrrad sehr vermisst. Nachdem wir uns ein paar mal Räder aus einem Fahrradverleih ausgeliehen hatten wuchs Johans Sehnsucht nach einem Fahrrad, das den Namen verdient. Glücklicherweise hatte unser Gastgeber ein solches in seinem Keller stehen und Johan konnte seine Sehnsucht etwas befriedigen und machte eine schöne Fahrradtour über einen Teil eines 90 km langen Radweg, der über eine alte Bahnstrecke ging.
Also hier ist seit gestern endlich (vorerst?) der Sommer eingekehrt… Ein nettes Regenfoto dürft ihr ruhig auch mal posten… 😛 Aber bei euch scheint ja auch erst einmal was besseres Wetter zu kommen wie ihr schreibt…
Ich dachte erst ihr schreibt jetzt: Johan sehnte sich zwar in den ersten Nächten im Zelt nach seinem Teddybär… 😛
Schminke und Gel sind doch bei Bedarf auch mal aufzutreiben oder? Aber ihr habt nur diese Thermohosen mit oder? Zumindest keine normalen langen Hosen wie Jeans oder Ähnliches? (auch wegen dem Gewicht?)
Nutzt ihr eigentlich mal Schließfächer oder sowas in Ortschaften um auch mal mit „leichterem“ Gepäck die Städte zu erkunden? Aber wahrscheinlich gibt es keine Schließfächer die groß genug sind, ne… Also eher bei Gastgebern Gepäck unterbringen?
Ihr Lieben,
ich sauge jeden Bericht und jedes Foto von Euch regelrecht auf, ist ja alles so spannend wie ein Abenteuer-Fortsetzungsroman. Ihr schreibt aber auch so locker und kurzweilig (verständlich, dass man nur über Erwähnenswertes berichten will), dass ich denke, diese Berichte müssen am Ende Eurer Reise unbedingt gedruckt und als Reisebuch verlegt werden – die viele Mühe könnte sich dann vielleicht noch geldlich rentieren. Ansonsten hätte ich nämlich Euch dringend geraten: macht nur noch das Nötigste am PC, es reicht auch, wenn Ihr nur alle paar Tage schreibt.
Es ehrt Euch ja, wenn Ihr Euch den Familien und Freunden gegenüber verpflichtet fühlt, aber so viel und so ausführlich zu schreiben macht doch schon Arbeit.
Ich hab mir nicht vorstellen können, dass die täglichen Einkäufe nötig sind, kann mir aber gut denken, dass diese Notwendigkeiten nerven.
Ich hatte immer geglaubt, äußere Umstände würden Euch stressen: z.B. dass man bleiben will, wenn es schön ist, aber die Leute nicht länger wollen und können. Letztendlich müsst Ihr euch doch ständig nach den Almosen der Leute richten und könnt doch nicht frei planen.
Habt Ihr im Fernsehen auch schon von den Bränden im Süden Europas gehört? Rumänien, Kroatien, Katalonien… (Und in Peking Überschwemmung mit Toten.)
Da lob ich mir den Hagel (mit Schaden am Auto) vor gut 2 Wochen in Oberbayern, gestern Aufenthalt am Nebelhorn bei 11 Grad und heute 5 Std. Hitzewanderung in praller Sonne am Söllereck in Oberstdorf. Aber schön – danke für diesen Tipp!
Deshalb: Immer schön locker bleiben – alles kann man nicht haben, gell?
Na dann, weiter so … vielleicht gibts doch ein Buch von Euch!?
Schreibt ihr eigentlich zusammen, oder wechselt ihr euch ab? Ist auf jeden Fall immer sehr unterhaltsam!
Wir schreiben ökonomisch immer abwechselnd. Ist auch besser für die Ehe. 😉
“also nochmal danke an alle die mit uns Kontakt halten, auf welche Art auch immer“ –> also ich halte ihn bisher ja eher telepathisch (ich hoffe das habt ihr gemerkt), das ändert sich aber jetzt, weil ich seit neuestem im stolzen Besitz eines Smartphones bin (ja, auch ich bin in der modernen Welt angekommen!). So kann ich eure Neuigkeiten viel besser verfolgen und euch von überall mit Kommentaren vollspamen 😉