Reisebericht Nr. 62 – Etappe 5 / Ein entspannter Tag nimmt ein spannendes Ende

14. April 2013, 3 Kommentare

Nachdem wir vorgestern Abend auf der Suche nach einem Garten zunächst scheiterten, (Denn Richard wies uns mit der Aussage ab, sie hätten das Ferienhaus nur gemietet.) kehrten wir zu der zweiten Haustür zurück, um wenigstens nach einer Dusche zu fragen. Joanne ließ uns sofort herein und Richard war überglücklich, dass wir noch einmal vorbeigekommen waren. Die beiden waren auch viel gereist und wollten uns so gerne helfen. Daher erhielten wir letztendlich ein eigenes Zimmer, ein Bad im beheizten Pool und das aller wichtigste nach drei Tagen ohne salzloses Wasser: eine heiße Dusche!
Außerdem erfreuten wir uns am nächsten Morgen an einem reichhaltigen Frühstück, das aus Porridge (typisch englischer Haferbrei) und Resten vom vorherigen Abend bestand. Wir essen ja bekanntlich alles. Nachdem wir dann auch noch die letzten Überbleibsel für ein späteres Picknick eingepackt hatten, verabschiedeten wir uns herzlich.
Schon zu Beginn des Wandertages ging es gleich mit einigen Höhenmetern los. Da wir jedoch wussten, dass der erste Gipfel nur ein Abstecher war, schmissen wir unsere Rucksäcke einfach ins Gebüsch. Schon hatten wir das Gefühl den Berg hochzufliegen. Wirklich erstaunlich, was das Gewicht ausmacht. Manchmal stellen wir uns vor, wie es wäre diese Kilos am eignen Körper herumzutragen.
Nach diesem schweißtreibenden Anstieg, denn es war schon um 10 Uhr sehr warm, liefen wir hinab in die Bucht von Aigua Blava. Uns war so warm und es wehte kein Lüftchen, dass wir uns erstmal genüsslich sonnten und Johan sogar im Meer schwimmen ging.

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Als wäre das nicht Pause genug gewesen, entdeckten wir in der Nachbarbucht ein Viersternehotel mit einer schönen Terrasse und Internet (wichtig für unsere Berichte). Wir bestellten ein Café con leche und fühlten uns trotz dreckiger Wanderschuhe und -hosen wie Viersternegäste.

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Gegen Mittag mussten wir uns jedoch aufraffen, um wenigstens noch ein paar Kilometer zu laufen.
So warm es in der letzten Bucht und auf der Terrasse war, so frisch war der Wind, der nun ab der folgenden Bucht aufkam. Wir hatten tatsächlich geglaubt, dass das Wetter an diesem Tag generell so warm sei, dass man ohne Probleme überall schwimmen gehen konnte. Es schien jedoch stark davon abzuhängen, wie windstill die Bucht ist, in der man sich an den Strand legt.

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Bei dieser Etappe

https://maps.google.com/maps/ms?msa=0&msid=206027039443672110605.0004da4f29ae5da924b40

hatten wir uns nicht an unseren Wanderführer gehalten, sondern es selbst aus Wanderwegen zusammengestellt, die wir teils im Buch, teils auf Wanderkarten gefunden hatten. Dadurch waren wir überrascht, wie schön die letzte Stunde entlang eines Flusses bis zur mittelalterlichen Stadt Begur war.

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Über der Stadt thront eine Burg und noch sechs erhaltene Wachtürme. Außerdem entdeckten wir an jeder Ecke wunderschöne Gebäude im Kolonialstil. Begeistert schlenderten wir durch die Gassen, die bei Sonnenuntergang immer noch gefüllt waren.

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Als umso schwieriger stellte sich die Suche nach einem Garten heraus. Wir trafen kaum jemanden zu Hause an. Wenn jemand die Tür öffnete, sagte er, dass er einen Hund habe, der dann wegen unseres Zelt die ganze Nacht bellen würde. Oft wurde uns geraten auf einem öffentlichen Rasenstück an der Straße zu campen. Doch wir gaben die Hoffnung nicht auf. Es war inzwischen 21 Uhr und dunkel, als uns eine Deutsche im Garten eines Hauses schlafen ließ, das sie für einen Nachbarn betreute.
So mussten wir zwar unser Zelt im Dunkeln aufstellen und im Straßenlaternenlicht kochen, aber wir waren froh, dass wir ein Privatgrundstück gefunden hatten.

3 Antworten zu “Reisebericht Nr. 62 – Etappe 5 / Ein entspannter Tag nimmt ein spannendes Ende”

  1. Gitta sagt:

    Die Costa Brava scheint nicht so richtig für Zelter im Privatgarten geeignet zu sein, oder? Wie schön, dass es aber noch welche gibt, die euch zelten lassen.
    Ein wenig hat Tante Gitta Mitleid!

  2. Schickser sagt:

    Trotzdem nice nice… Ohne Kran und Autos, könnte man ein ganz anderes Jahrhundert auf dem letzten Bild vermuten…

  3. Der Stephan sagt:

    Und schon wieder etwas ruhiger angehen lassen: Richtig so! Zumindest nach meinem Empfinden 🙂

    Was den Porridge betrifft, so empfehle ich euch, sobald ihr wieder in deutschen Landen seid, UNBEDINGT Govinda Chufli Erdmandelfrühstück (Tigernut porridge). Sorte ist wurscht (Basic, Tibet, Yoga), sind alle gut. Aufkochen (ich nehme Dinkelmilch), gerne auch etwas Kakaopulver dazu (empfehle Naturata), und dann ein paar Minuten ziehen lassen. Währenddessen gebe ich schon eine kleingedrückte Banane und einen geriebenen Apfel dazu. Restliche Zugaben nach Tagesform: Kürbiskerne, Sonnenblumenkerne, Nüsse, Agavendicksaft (wenig! Eigentlich muss gar nicht zusätzlich gesüßt werden). Bon appetit 😉

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